Geschichte trifft auf Geschichte – so könnte man bezeichnen, was sich dort, wo man heute die noch erhaltenen Anlagen des vor über 800 Jahren erstmals erwähnten – noch als Wasserburg – ehemaligen Rittergutes Markkleeberg besichtigen kann, dem aufmerksamen Betrachter offenbart.
Zur Erinnerung und Erforschung der sich im Umfeld des Rittergutes seit seiner ersten Erwähnung vollzogenen Geschichte fanden sich im Oktober 1996 12 engagierte Menschen und gründeten den Förderverein „Historisches Torhaus zu Markkleeberg 1813“ e.V.
Wesentliche Ziele des Vereins waren und sind:
- Rettung und Sanierung der Räume im Torhaus
- Einrichtung eines Museums an einem Originalschauplatz der Völkerschlacht 1813
- Erforschung der Heimatgeschichte und Gestaltung einer Markkleeberger Heimatstube
- Organisation von kulturellen Veranstaltungen
- Mitwirkung und aktive Gestaltung bei völkerverbindender, internationaler Zusammenarbeit
Das regionale Museum der Völkerschlacht konnte in 6 Jahren aufwendiger, freiwilliger Arbeit der Vereinsmitglieder und weiterer Helfer geschaffen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.Als vom Freistaat Sachsen anerkanntes Museum weist es auf die Schlüsselstellung Markkleebergs in der Völkerschlacht 1813 hin.
Im Sächsischen Museumsbund wird es durch den Präsidenten des Fördervereins vertreten.
Im ebenfalls mit viel Kraft und Mühe anschließend nach historischem Vorbild sanierten südlichen Gebäudeflügel des Torhauses wurden dort nach dessen Fertigstellung die Markkleeberger Heimatstube, die Wachstube und eine Sammlung alten landwirtschaftlichen Gerätes untergebracht und können von den Besuchern besichtigt werden. Die Brauchtumspflege wird insbesondere in Form einer bäuerlichen Wohnstube mit allerlei Küchengerät sowie überbrachter Textilherstellung dargestellt.
Getreu dem Motto „Stillstand bedeutet Rückschritt“ erfolgte mit der Umgestaltung der Museumsräume die Umsetzung einer entsprechenden Zielstellung des Fördervereins, nämlich einen noch umfassenderen Einblick in die historische Entwicklung dieses Teiles von Markkleeberg zu ermöglichen und im entsprechend begrenzten Umfang gewissermaßen als Stadtmuseum zu fungieren. Dies umfasst
- Einrichtung eines Bereiches „altsteinzeitliche Funde aus Markkleeberg“
- Darstellung der Dorf- und Heimatgeschichte
- aktuelle Gestaltung des Museumsteiles zur Völkerschlacht
Schon mit Gründung des Fördervereines wurden durch diesen kulturelle Veranstaltungen organisiert, die neben Konzerten, Vorträgen, und Ausstellungen vor allem der Brauchtumspflege dienen. So sind Walpurgisnacht, Maibaumsetzen, Torhausfest, Herbstfeste zum Erntedank und Weihnachtsmärkte zu einer guten Tradition im Kulturleben Markkleebergs geworden und stellen darin eine feste Größe dar.
Einen zentralen Platz nehmen natürlich die historischen Darstellungen der Ereignisse im Oktober 1813 ein. Wie auch die anderen Vereine, Museen und Institutionen beteiligt sich der Förderverein daran, an das überlieferte Geschehen zu erinnern und erlebbar zu machen, wie die Völkerschlacht und deren zahlreiche Erinnerungsstätten bis heute ihre Ausstrahlung und Bedeutung haben.
Die Uniformierten-Gruppe des Vereins, die 32. Halbbrigade Aymard, hat es sich zur Aufgabe gemacht bei Festen und Feierlichkeiten, in Gefechtsdarstellungen Geschichte lebendig zu machen. Der Förderverein ist Mitglied im Verband Jahrfeier Völkerschlacht b. Leipzig 1813 e.V. und im Förderverein Völkerschlachtdenkmal e.V.
Um die der Brauchtumspflege dienenden Feste, wie Torhausfest usw. wurden anspruchsvolle Konzerte, Lesungen, kabarettistische Veranstaltungen und folkloristische Darstellungen in das Programm aufgenommen, und wurden von Bürgern dankbar angenommen.
Für die zahlreichen Aktivitäten des Fördervereins reichte bald das historische Torhaus nicht mehr aus. So wird seit einigen Jahren als ein besonderer Höhepunkt des Museums der Völkerschlacht das 20 m² große Diorama der als „Schlacht bei Wachau“ vom 16. Oktober 1813 in die Geschichte eingegangenen Kämpfe in und um Markkleeberg im Erdgeschoss des Schlosses gezeigt. Die Leihgabe des Freundeskreises Napoleonische Geschichte zeigt mit u.a. über 5.500 Figuren und detailgetreuer Nachbildung des Geländes zwischen Markkleeberg, Wachau, Schäferei Auenhain und Crostewitz das Geschehen dieses Tages.
Wobei wir wieder beim Ausgangspunkt wären – Geschichte trifft auf Geschichte!