Ein kurzsichtiger General – aber mit Durchblick?

Eines der bestgehüteten Geheimnisse der Völkerschlacht ist eine Episode, die unweit Markkleebergs passierte. Der österreichische General Merveldt fiel vom Pferd, als er sich zu weit vor die eigene Linie getraut hatte. Er wurde gefangen genommen. Er wurde zu Napoleon gebracht, den er aus vergangenen Kriegsjahren gut kannte – und vom Kaiser geschätzt wurde. Alles ein Unglück oder ein Zufall?

Ohne Hintergedanken sollte man sich fragen, wie denn ein bekanntermaßen kurzsichtiger General so unüberlegt den Feinden in die Arme laufen konnte. Merveldt hatte gerade noch gerufen, das sind unsere Österreicher von der Division Bianchi. Nein, es waren französische Gardisten und polnische Infanteristen, vielleicht auch Sachsen. Jedenfalls in weißer Uniform wie eben die Österreicher.

Die Lösung? Könnte sein, dass Merveldt in aller-höchstem Auftrag zu Napoleon geschickt wurde, um mit ihm zu verhandeln. Und er wird es getan haben, nämlich mit der Zusicherung, dass die Franzosen abziehen, dabei aber nicht behelligt werden. Das gelang dann am 19. Oktober durch das westlich von Leipzig gelegene Schlupfloch in die Geschichte ein.


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