Ein fürstliches Quartier

Die Kirche Gautzsch und das Pfarramt waren wichtige Stationen für Schwarzenberg in der Schlacht bei Leipzig. Zum einen bot des Pfarrers Wohnung ihm ein wahrlich fürstliches Quartier. An alles war gedacht worden. Viel wichtiger sollte sich die hervorragende Aussicht vom Turm der Gautzscher Kirche erweisen.

Wahr ist, „daß der General-Feldmarschall selbst den städtischen, schöngehaubten, zur Fernsicht und zum Observationspunkt besonders geeigneten, auch leicht und bequem zu besteigenden Kirchthurm zu Gautzsch, in eigener Person bestiegen habe. Dort nutzte er das Perspectiv des Franzosen Vandamme, das jener in der Schlacht bei Kulm Wochen zuvor eingebüßt hatte. Schwarzenberg stand mit Adjutanten und Ingenieurs auf dem Turm, beobachtete, verfasste Bemerkungen und Skizzen zum Schlachtverlauf. Seine Husaren nahmen diese unten in Empfang, indem die papiernen Nachrichten von den oben verbliebenen Begleitern um ein Steinchen gewickelt vom Thurmkranze herab zugeworfen worden waren.“

1818 war Schwarzenberg noch einmal als Tourist in Leipzig, besuchte die Gautzscher Kirche und genoss die nunmehr friedliche Aussicht.


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