Donnez-moi la carte

Napoleon vor dem Schloss Markkleeberg

Am 15. Oktober 1813 ritt Napoleons Stab von Reudnitz aus über den Südraum Leipzigs in Erwartung der bevorstehenden großen Schlacht. In der dritten Stunde des Nachmittags erreichte das Gefolge Dölitz, wo sich Poniatowski anschloss. Man ritt weiter nach Markkleeberg. Napoleon ließ sich die in der Gegend vorhandenen Übergänge über die Pleiße zeigen. Dabei inspizierte der Kaiser auch die Brücke zum Schloss in Mark-kleeberg. Wie immer in solchen Situation wurde ihm die Landkarte gereicht.

Napoleon saß zu Pferd und verlangte diese: la carte. Sein Großstallmeister und Vertrauter Caulaincourt war sogleich zur Stelle. Er trug die Karte auf der Brust eingeknöpft, holte sie hervor und überreichte sie demütig. Nur diesmal verfing sich die Karte im Wind. Napoleon konnte sie nicht richtig zurechtlegen und verlor sie aus der Hand. Augenblicklich kümmerte sich Caulaincourt, von einem Pagen unterstützt, alles in Ordnung zu bringen. Dem Kaiser tat es leid und aus seinem kurzen la carte wurde ein schon sehr freundliches donnez-moi la carte. Nun konnte Napoleon fortsetzen.


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