Der Trommlerjunge

Trommlerjungen* wurden durch die Jahrhunderte hindurch in den Armeen als Musiker eingesetzt. Dies ist bezeugt in vielen Bildern, Illustrationen und bekannten Liedern. Manche dieser Quellen zeigen sie im Kampf verwundet oder getötet.

Einer von ihnen verlor sein junges Leben am 16. Oktober 1813 bei Wachau. Er fand sein Grab in einer Grube neben vielen anderen Opfern. Der Zufall wollte es, dass sein Skelet 170 Jahre später gefunden wurde. Die sterblichen Überreste wurden geborgen und hinter der Russischen Gedächtniskirche beigesetzt, im Grab des unbekannten Soldaten.

Dass es einer dieser Jungen war, bestätigte ein Militärarzt der Sowjetarmee nach einer Obduktion der verhältnismäßig kleinen Handknochen. Sie umschlossen ein Amulett, seine Ikone als sein Beschützer.

Wegen der beiliegenden Uniformteile ließ sich die Zugehörigkeit zum Regiment Tschernigow nachweisen.

Das Amulett ist wenigstens als Abguss zu sehen, das Original vielleicht in den Weiten des Ostens archiviert.

Amulett

* Trommler und Pfeifer (das sogenannte „Spil“) als Musiker der Fußtruppen und die besser gestellten Pauker und Trompeter als Musiker der Kavallerie. Ihre Aufgabe liegt vor allem im Schlagen des Generalmarsches. Dieser nur von den Trommlern intonierte Marsch diente beim Marschieren ohne „klingendes Spiel“ als Takthilfe für die Truppe.


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