Seit 25 Jahren befindet sich im Torhaus und im Schloss Markkleeberg eine Ausstellung, die mit vielen Sachzeugen unter dem Namen „Museum zur Völkerschlacht 1813“ an die Ereignisse im Oktober 1813 erinnern möchte. Viele Besucher haben im vergangenen Vierteljahrhundert ein interessantes Stück Ortsgeschichte – die hier zugleich europäische Geschichte ist – kennengelernt.
In den letzten zwei Jahren sind, durch Corona bedingt, die Besucherzahlen zurückgegangen. Aber wir blieben dessen ungeachtet nicht untätig. Nach der Maxime „So viel wie nötig und so wenig wie möglich“ wurde das bislang als gut und ansprechend bewertete Ausstellungskonzept und die Ausstellung selbst überarbeitet.
Neu ist der Titel „Die Völkerschlacht – Geschichte und Geschichten – Der Krieg vor der Haustür“. Nicht nur Uniformen und Waffen, Bilder und Zinnfiguren waren bisher und werden auch weiterhin zu sehen sein, sondern auch besondere Ereignisse, Episoden und Erlebnisse machen wir sichtbarer. Diese Geschichten aus Markkleeberg und Umgebung vermitteln dem aufmerksamen Besucher viele Details des lokalen und regionalen Umfeldes. Wer kennt die Erlebnisse der Markkleeberger Schulmeisters und seiner Familie auf der Flucht quer über das Schlachtfeld durch die kämpfenden Truppen? Oder die Geschichte des Pfarrers von Gautzsch, der dem Oberkommandierenden der Verbündeten, den Fürsten Schwarzenberg, als Führer diente und ihm vom Turm der Kirche die Stellungen der angreifenden Franzosen zeigen mußte? Oder die Geschichte eines niederschlesischen Konditormeisters, der als Offizier seine Landwehrleute aus Wachau heraus in die Schlacht führte?
Diese und andere Geschichten, aber auch das Elend und das Leid, die der Krieg vor der Haustür mit sich brachte, kann man ab dem 1. Mai dieses Jahres wieder besichtigen.